Es gab eine Zeit, da gab es das Schlagwort Telekommunikation noch nicht
und die Telefonapparate waren fest an der Wand angeschlossen. Das hinderte mich
aber nicht daran, ab 1975 digitale Telekommunikation zu betreiben: als
Funkamateur
an der Morsetaste
In der zweiten Hälfte der 80er Jahre kamen dann die Mikroprozessorsysteme auf
und ermöglichten weitere digitale Betriebsarten. Bis dahin hatten einige wenige
Funkamateure elektromechanische Fernschreiber im Betrieb, die bei jeder
Zeilenschaltung das Einfamilienhäuschen erzittern ließen. Wenn die Ehefrau
im Bett lag, durfte kaum einer von ihnen die Rumpelkiste anwerfen
und in einem Mehrfamilienhaus war diese Betriebsart praktisch unmöglich.
Mein Einstieg kam mit Packet Radio. Der dort benutzte Standard AX.25
ist eine Mischung aus X.25
und Ethernet-Techniken wie CDMA mit dem speziellen
Vorteil, daß man dem ganzen Verkehr wortwörtlich zuhören kann. Von Freiburg aus
baute ich über Hubs in der Pfalz und in Saarbrücken Verbindungen
bis nach Belgien auf. OK, wir nannten die Hubs damals Digipeater.
Mit Koaxialkabeln beschäftigte ich mich in diesem Zusammenhang schon, ehe sie
breiter für Computernetzwerke eingesetzt wurden. Und ich nutze sie heute noch,
obwohl sie eine immer geringere Rolle spielen. Dabei kenne ich
als Elektrotechnikingenieur auch die ganze Leitungstheorie, die hier zu
beachten ist. Das ersparte meinem Kunden mit den Chiptestern, mir so manche
Kalibrierroutine zu erklären – ein paar cm Draht haben bei hinreichend genauer
Betrachtung halt ein recht komplexes elektrisches Eigenleben...
So manche ganz neue Entwicklung ist für mich letztlich nur eine alte Idee in
einer neuen Verpackung: So, wie man heute Lichtwellenleiter mit
Wellenlängen-Multiplex mehrfach nutzt, betrieb ich schon vor 20 Jahren mehrere
Funkgeräte auf unterschiedlichen Frequenzbereichen über das gleiche Antennenkabel.
Ja – auch im Fernsehkabel passiert Ähnliches.
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