Den ersten (und einzigen verbindlichen) Programmierkurs meines Studiums
verbrachte ich noch zwischen Lochkartenstanzer und Regalwand im Rechenzentrum.
Aber schon bald baute ich mir meine Rechner selber. Einige kB Hexcode
tippte ich damals aus Zeitschriften ab.
1980 hatte ich dann auf meinem CP/M-Rechner (1980) den BDS C-Compiler laufen,
dessen Runtime-Package (Z80-Assembler) und Library nicht K&R-kompatibel waren.
Ich schrieb mir beide so um, daß ich fremde C-Quellen leichter übersetzen
konnte. Viel passierte damit nicht mehr, weil die CP/M-Zeit vorbei war
und ich mit der Technischen Dokumentation genug zu tun hatte.
Nebenbei erschien mir der 8086-Assembler mit seinen Spezial- und Segmentregistern
als Sprache für jemanden, der Vater und Mutter mit dem Hammer erschlagen hat.
Diese Haken und Ösen schimmerten ja noch bis weit in die Windows-Zeit hinein
auch durch höhere Programmiersprachen hindurch
(z.B. keine Datenstrukturen über 64 kB im Real Mode).
In meiner Angestelltenzeit hatte die Softwareabteilung einmal massiv Probleme,
die Programme der nächsten Gerätegeneration fertigzustellen. Deshalb war für mich
in der Dokumentation wenig zu tun und ich ließ mich für ein halbes Jahr an die
Software-Abteilung ausleihen. Mein größtes Problem in dieser Zeit war mein
Gruppenleiter, den sein Chef erst kurz zuvor von FORTRAN auf C umgetopft hatte.
Folglich sollte ich mit dem C-Compiler FORTRAN programmieren und mußte mir anhören,
daß ein COMMON-Block doch eine sooo tolle Sache sei. Mir wurde unterstellt,
ich entferne aus meinen Compilerlistings die Fehlermeldungen –
Pointer waren unbekannt. Schwamm drüber.
Seit dieser Zeit halte ich mich beim Programmieren weitgehend raus.
Natürlich blieb mir zu MS-DOS-Zeiten nicht erspart, Batch-Dateien zu schreiben
und Programme mit ASCII-Dateien zu konfigurieren.
Seit 1998 programmiere ich in Scheme, einem LISP-Dialekt. Hintergrund ist das
Autorensystem
Schematext,
mit dem ich seit bald 10 Jahren diese Website pflege. Dabei benutze ich weiter
die Version 2, denn die aktuelle Version 4 (Schema ST4)
läuft auf einer völlig anderen technischen Basis und wurde so mächtig, dass sie ein Einzelner
im Nebenjob sicher nicht mhr in den Griff bekommt – speziell wenn er sie so weit neben ihrem
offiziellen Einsatzbereich nutzen will.
|