Diese Seite gibt Hinweise für den Aufbau einer Homematic-Installation auf Basis von zwei Jahren Erfahrung
mit dem System. Meine Installation ist reichlich 80 Homematic-Komponenten groß und beschäftigt sich vorzugsweise mit
Heizungssteuerung. Ich bin kein Programmierer, sondern klicke meine Prozeduren im Webinterface der
Homematic-Zentrale CCU 1 zusammen. Als Funkamateur kann ich allerdings einen wichtigen Aspekt des Homematic-Systems
ganz eindeutig besser beurteilen als der Hersteller: Die ganze Funkübertragung.
Inhaltsverzeichnis dieser Seite:
- Ist das Homematic-System überhaupt die richtige Lösung?
- Wie bereitet man eine Homematic-Installation vor?
- Eine Homematic-Zentrale in Betrieb nehmen
- Eine Homematic-Zentrale CCU-1/CCU-2 mit Peripherie versorgen
- Homematic-Installation organisieren
Ist das Homematic-System überhaupt die richtige Lösung?
Wenn Sie nur kleine Inselsysteme aufbauen wollen, etwa eine etwas sinnvollere Heizungssteuerung als ein primitives
Thermostatventil, gibt es vermutlich einfachere und billigere Lösungen für Sie. Eine Homematic-Installation
gewinnt ihre speziellen Eingenschaften durch eine zentrale Steuerung – egal ob Sie die Homematic-Zentrale CCU-1/CCU-2 oder
einen PC-Adapter und einen PC benutzen.
Wenn Sie sich auf Homematic einlassen, dann müssen Sie sich aber selber helfen können. Denn das System hat seine Ecken
und Kanten und Fallgruben. Teilweise blieb die Software im Prototyp-Stadium stecken, teils fehlen wichtige Teile der
Dokumentation. Positiv ausgedrückt: Eine Homematic-Installation ist ein schönes Spielzeug für Ingenieure und
Software-Entwickler.
Wie bereitet man eine Homematic-Installation vor?
Material für eine Testinstallation ohne Zentrale bestellen
In der ELV-Website findet man alle Homematic-Komponenten samt einer ganz knappen Funktionsbeschreibung. Dort finden
Sie auch den Homematic-Ratgeber, ein Buch aus dem Franzis-Verlag. Leider steht da nicht so entscheidend mehr drin, als
Sie auch den Bedienungsanleitungen der Homematic-Komponenten in der ELV-Website entnehmen können. Wenn etwa ein
Drehkontakt ein offenes Fenster meldet und Sie diesen Kontakt mit einem Wandthermostaten verknüpft haben, wird der
Thermostat die Solltemperatur für den Raum absenken.
Beim Lüften heizt man so nicht mehr zum Fenster hinaus – auch wenn man vergisst, das Fenster wieder zu schließen.
Legen Sie sich erst einmal ein paar Homematic-Komponenten zu, um eine kleine Installation aufzubauen. Die eben beschriebene
Heizungssteuerung bekommen Sie in zwei Stunden zum Laufen. Für solch eine Anwendung ohne zentrale Steuerung reicht auch
die mit gelieferte Dokumentation aus. Falls Sie über den einen oder anderen Bausatz einer Homematic-Komponente nachdenken,
sollten Sie zunächst meine Bemerkungen dazu lesen.
Die nächste Anschaffung sollte eine Homematic-Zentale CCU-1/CCU-2 sein. Vermutlich klappt es auch mit dem PC-Adapter und dem
PC-Programm; diese Lösung habe ich aber noch nicht ausprobiert. Sinnvoll ist die zweite Lösung aber wohl nur, wenn man
sowieso einen Rechner durchlaufen lässt.
Alle Komponenten dokumentieren
Jede Homematic-Komponente hat eine eindeutige Seriennummer. Die werden Sie ständig brauchen, wenn Sie später
mit einer Zentrale arbeiten. Eigentlich kann man in der Zentrale für jede Komponente die entsprechenden Daten ablegen.
Nur füllt die Zentrale die entsprechenden Felder in den Tabellen sehr häufig mit den Seriennummern und nicht mit den
eingegebenen Bezeichnungen – oder überhaupt nicht. Das sind ein paar der Löcher, mit denen man bei Homematic leben muss.

Am besten legen Sie deshalb eine Tabelle an, am besten im Tabellenkalkulationsprogramm Ihrer Wahl. Sie sollten zumindest
die folgenden Spalten anlegen:
- Seriennummer der Komponente
- Kurzbezeichnung der Komponente, also z.B. "Thermostat" oder "Stellantrieb"
- Bezeichnung des Raums, in dem Sie die Komponente einsetzen wollen. Wenn Sie die Komponente keinem Raum zuordnen können,
etwa bei der Zentrale, verwenden Sie eine übergeordnete Bezeichnung.
- Kurzbezeichnung der Funktion, also z.B. "linker Heizkörper" bei einem Stellantrieb.
Mittlerweile habe ich mehr zufällig entdeckt, dass die Software der CCU-1/CCU-2 das im Bild gezeigte Konsistenzproblem abfangen
könnte, die Programmierer aber eine Ausrede haben: Sie übernehmen die Gerätenamen nicht, weil man, wie
weiter unten zeige, die einzelnen Kanäle benennen kann. Aber: Wer sagt einem das?
Der Bedieneroberfläche kann man es nicht entnehmen. Aber man klickt doch sicher mal versehentlich irgendwo hin...
Komponenten betriebsbereit machen und installieren
Als erstes sollten sie die Komponenten installieren, noch ohne Batterien. Nach dem Einsetzen der Batterien starten
Vorgänge, die Sie ggf. steuern und überwachen wollen.
Die meisten Homematic-Komponenten werden mit Batterien betrieben, die überraschend lange halten. Die meisten meiner
Homematic-Komponenten kommen mit einem Batteriesatz 1-2 Jahre aus. Also lohnt es sich, hochwertige Batterien einzusetzen
und keine Akkus. Nur beim Keymatic-Türschlossantrieb könnte man über Akkus nachdenken. Benutzen Sie erst mal die
Batterien, die mit den Fertigkomponenten mitgeliefert werden.
Nehmen Sie zunächst die zentrale Komponente in Betrieb – etwa den Thermostaten für eine Heizungssteuerung. Also:
Batterien rein und nach Anleitung einstellen. Dieser Abschnitt geht davon aus, dass Sie zunächst ohne Zentrale arbeiten.
Wenn Sie mit der Zentrale anfangen, springen Sie gleich weiter zum entsprechenden Abschnitt.
Anschließend nehmen sie eine Komponente nach der anderen in Betrieb. Beispielsweise bei einem Fensterkontakt geht das
recht flott. Bei einem Heizungs-Stellantrieb dauert das mehrere Minuten:
- Nach Einsetzen der Batterien geht der Stellantrieb erst mal in Nullstellung, d.h. der zieht den Stempel, mit dem er
auf den Stift des Heizungsventils drückt, ganz ein. Im Auslieferzutand ist das wohl schon so, diese Phase
ist also schnell abgeschlossen.
- Dann drücken Sie den Knopf am Stellantrieb. Der Stellantrieb probiert dann den möglichen Fahrbereich aus und
bleibt im Ruhezustand stehen.
- Erst jetzt können Sie den Stellantrieb mit dem Thermometer verbinden.
Haben Sie den Thermostat mit dem Stellantrieb verbunden, können Sie schon Temperaturprofile eingeben. Verbinden Sie
auch einen Tür- oder Drehkontakt mit dem Thermostat, steht auch die Temperaturabsenkung zur Verfügung.
Die Kombination anderer Komponenten ermöglicht auch ohne weitere Einstellungen nahe liegende Funktionen.
Eine Homematic-Zentrale in Betrieb nehmen
Erst eine Zentrale hebt eine Homematic-Installation über die vielen Alternativen. Sie sollten sich deshalb
möglichst früh eine Zentrale zulegen – egal ob CCU oder PC-Adapter und entsprechendes Programm auf Ihrem PC.
Homematic-Zentralen CCU-1 und CCU-2
ELV hat im Sommer 2013 die diverse Jahre alte Zentrale CCU-1 durch die CCU-2 ersetzt. An den Möglichkeiten
hat sich wohl wenig verändert, die CCU-2 hat aber ein paar Vorteile. Ich sah aber keinen ausreichenden Grund, 150 EUR für eine
neue Zentrale auszugeben. Die folgenden Informationen stammen deshalb aus der ELV-Website und einigen einschlägigen Foren:
- Die CCU-2 ist 50 EUR billiger – statt dessen hätte ELV lieber ein paar Features mehr spendieren sollen.
Siehe weiter unten.
- Die CCU-2 hat einen leistungsfähigeren Prozessor und einen mit einer Speicherhkarte erweiterbaren Speicher.
Manche Wartezeiten werden also wohl von mehreren Minuten auf diverse Sekunden absinken.
- Die CCU-2 hat einen Speicherkarten-Steckplatz. Dort kann man (endlich!) Messwerte bestimmter Komponenten ablegen
und später auslesen.
- ELV nahm den Umstieg zum Anlass, die Dokumentation der Zentrale deutlich zu erweitern. Das Werk ist immer noch reichlich
löchrig, aber schon mal ein deutlicher Schritt in die richtige Rechnung. Empfehlung: Auch Nutzer der CCU-1
sollten sich das Homemativ WebUI-Handbuch aus der ELV-Website herunterladen.
- Die Software der CCU-1 wird wohl nicht mehr gepflegt, jedenfalls habe ich schon länger keinen Update mehr machen können.
Anders ausgedrückt: Es gibt mittlerweile einige Homematic-Komponenten, die mit der CCU-1 wohl nicht mehr funktionieren.
Dafür gibt es einen ganz klaren Nachteil: Die CCU-2 hat keine Notstromversorgung mehr. Die CCU-1 hat ein Batteriefach
für vier Mignon-Batterien. Da habe ich NiMH-Akkus der vorgeladenen Variante drin, die mir regelmäßig gute Dienste
leisten: Mal ist ganz kurz der Strom weg, dann hat meine CCU-1 schon mal ihre gesamte Konfiguration verloren, die ich zum Glück
aus einer aktuellen Datensicherung wieder herstellen konnte. Manche Homematic-Komponenten melden ihren Status aus Gründen der
Stromersparnis vielleicht einmal am Tag und diese
Informationen sind bei einem Stromausfall auf jeden Fall weg.
Mit einiger Sicherheit hat die CCU-2 noch einen weiteren Nachteil: Ihre Funkreichweite ist deutlich kleiner als die der CCU-1
nach meinem Antennenumbau. Für einen vergleichbaren Umbau
ist in dem deutlich kleineren Gehäuse vermutlich kein Platz. Eine Vierzimmer-Etagenwohnung bekommt man mit beiden Zentralen im
Originalzustand sicher auch in den Griff. Aber in einem größeren Reihenhaus, bei dem sich die Homematic-Komponenten auf
vier Stockwerke verteilen, sieht das spätestens dann anders aus, wenn Geschossdecken und Treppenhaus aus Beton sind.
Zwischen den Zeilen der ELV-Texte habe ich noch folgendes gelesen: Die CCU-2 prüft, ob sie im Lauf der letzten Stunde schon
36 s lang gesendet hat – länger als 1% der Zeit darf im 868-MHz-Bereich keine Kompomponente senden. Das hat die CCU-1
wohl noch nicht überwacht. Wenn einem also in einer größeren Homematic-Installation mal der Netzstecker aus der CCU-2 rutscht,
dauert der Wiederanlauf womöglich mehrere Stunden.
Haken und Ösen beim Umstieg auf eine Zentrale
Wenn Sie z.B. Ihren Thermostaten von oben mit Ihrer neuen Zentrale verbinden, passiert eine ganze Menge im Hintergrund.
Darüber schweigt sich die Dokumentation aus. Ganz generell werden Sie ab dieser Stufe weitgehend ohne wirklich hilfreiche
Dokumentation auskommen müssen: Bei der CCU-1 gab es ein paar grundlegende Hinweise im Beipack der Homematic-Zentrale.
Die WebUI-Beschreibung der CCU-2 ist da zwar deutlich besser, aber immer noch löchrig genug. Aber die wirklichen
Zusammenhänge müssen Sie sich durch viel, viel Rumspielen selbst erarbeiten. Vielleicht kann ich Ihnen mit diesem
Text ein paar Wochenenden Frust ersparen.
Im Begleitheft des Homematic-Funk-Wandthermostats HM-CC-TC steht lediglich lapidar: Ablernen ist nur möglich, wenn der
Wandthermostat nicht an eine Zentrale angelernt ist. Das sind aber bestenfalls 10% der Wahrheit und bei diversen
anderen Komponenten ist das wohl ähnlich:
- Sobald ein Wandthermostat mit einer Zentrale verbunden wird, überträgt er seine Verbindungen "von unten" an die
Zentrale.
- Die Zentrale versucht, daraus direkte Geräteverbindungen zu machen. "Versucht" deshalb, weil die Zentrale
dafür Kontakt mit jeder einzelnen der Komponenten herstellen muss. Wie ich am
Beispiel des Drehkontakts gezeigt habe, geht das
aber immer mal wieder schief. Die Software der Zentrale fängt das nicht ab und legt direkte Geräteverknüpfungen ab
von denen klar ist, dass sie nicht funktionieren.
Über diese Vorgänge schweigt sich die Dokumentation aber komplett aus und lässt den Benutzer im Regen stehen: Die
Installation spinnt und keiner kann sich's erklären. Zu meinen Erklärungen fand ich nur durch viel, viel
Spielen und eine Menge Ingenieur- und Amateurfunk-Know-How.
Die Funkreichweiten lassen sich nur sehr schwer voraussagen. Ich hatte schon bei 5 m Entfernung von der Zentrale Probleme,
wenn z.B. eine Feuerschutztür im Weg war. Andere Verbindungen funktionieren problemlos durch zwei Betondecken und mehrere
Wände hindurch. Ein erst mal verblüffendes Hindernis ist moderne Isolierverglasung: Viele Scheiben werden mit einer
dünnen Metallschicht bedampft, um sie für Infrarot- (Wärme-) Strahlung undurchsichtig zu machen. Wer's nicht glaubt,
kann ja mal in einem modernen Zug versuchen, Radio zu hören...
Jedenfalls ist die begrenzte Funkreichweite vieler Homematic-Komponenten auch bei ELV bekannt. Sonst gäbe es vielleicht
den LAN-Konfigurationsadapter, aber kaum den Repeater HM-Sys-sRP-Pl. So generiert man mit Konstruktionsschwächen auch noch
zusätzlichen Umsatz.
Eine Homematic-Zentrale CCU-1/CCU-2 mit Peripherie versorgen
Nach der Inbetriebnahme der Zentrale sind die Bedienungsanleitungen der einzelnen Komponenten weitgehend nutzlos –
sie schweigen diesen Betriebsfall konsequent tot. Am einfachsten geht man dabei aber so vor:
- Wann irgend möglich sicherstellen, dass man vom Laptop aus per WLAN auf die Homematic-Zentrale zugreifen kann. Viele
Arbeiten lassen sich viel schneller und sicherer durchführen, wenn man bei der Installation der Komponenten direkt
auf die Zentrale zugreifen kann.
- Komponente installieren und an der Zentrale anlernen.
- Funktionen verwirklichen, indem man zwischen den entsprechenden Geräten direkte Geräteverknüpfungen
anlegt. Für viele Standardfunktionen ist das mit wenig Klickarbeit erledigt: Verbindet mal einen Fensterkontakt
mit einem Wandthermostaten, so wird daraus automatisch die Temperaturabsenkungsfunktion beim Lüften. Man muss
dabei aber den Kanal 2 des Thermostaten verwenden: Erst nach dem Klicken merkt sonst die Zentrale, dass man den
Fensterkontakt nicht sinnvoll mit dem Thermometer verbinden kann. Frage: Warum wird dieser Anschluss dann überhaupt
in der Auswahlliste angezeigt? Vermutung: Das ist ein Feature und kein Bug: Die Zentrale CCU-1 ist
von der Rechenleistung her so schwach, dass man sonst mehrere Minuten auf die Auswahlliste warten müsste.
- Wem diese Standardverknüpfungen nicht reichen, kann leicht kleine Programme zusammen klicken.
Ein Beispiel, das sehr schön das Potential des Homematic-Systems zeigt: Es gibt bevorzugte Zeiten, in denen ich das Bad
benutze – etwa am Morgen und am Abend. Zu diesen Zeiten hebe ich die Bad-Solltemperatur um zwei Grad an. Nur zu diesen
Zeiten lohnt es sich, die Umwälzpumpe für den Warmwasserkreislauf in Betrieb zu setzen. Im Fußboden meines Bades laufen
ziemlich viele Warmwasserleitungen – für Hin- und für Rücklauf zu Badewanne, Waschbecken, Dusche. Der
Warmwasser-Kreislauf wirkt also wie eine Fußbodenheizung. Dazu habe ich mit geringem Aufwand folgenden Algorithmus
zusammengeklickt:
- Wenn der Stellantrieb des Bad-Heizkörpers auf mehr als 20% öffnet, wird die Umwälzpumpe für das Warmwasser
eingeschaltet.
- Wenn der Stellantrieb des Bad-Heizkörpers auf weniger als 5% schließt, wird die Umwälzpumpe wieder
abgeschaltet.
Die Überlegung dabei: Ob ich das Bad über das Heizungs- oder das Warmwassersystem heize, ist nicht so entscheidend.
Und wenn es so warm ist, dass ich im Bad keine Heizung brauche, dann komme ich für einfache Waschereien auch mit
kaltem Wasser aus.
Allerdings, grau ist alle Theorie: Durch unsere Dachisolierung und das neue Fenster ist das Bad so gut isoliert, dass der
Heizkörper selbst bei -20°C nie auf mehr als 20% geöffnet wird. Das wird wesentlich unterstützt durch die Konvektion
im Warmwasser-Kreislauf: Auch ohne Pumpe zirkuliert das warme Wasser, halt etwas langsamer. In der Logdatei der
Zentrale sehe ich immer wieder Meldungen, dass die Umwälzpumpe abgeschaltet worden sei. Sie wurde aber seit der
Installation noch nie eingeschaltet. So spare ich neben etwa 20 EUR Strom/a auch noch einiges Gas, weil zumindest
der Warmwasser-Rücklauf bedeutend kühler ist als früher und folglich weniger Wärme verliert.
Weiterer Nutzwert der Homematic-Zentrale CCU-1/CCU-2
Ein paar Beispiele, welchen Mehrwert die Zentrale in einer Homematic-Installation haben kann:
- Auf Wunsch zeichnet die Zentrale ausgewählte Zustände und Ereignisse in einer Logdatei auf. So zeichne ich die
Meldungen des Bewegungsmelders vor der Haustür auf. Der Bewegungsmelder schaltet so nicht nur (per direkter
Geräteverknüpfung) das Haustürlicht, sondern protokolliert auch, wann beispielsweise der Paketbote kommt. Wenn also
jemand behauptet, er wäre am Montag Nachmittag da gewesen, ich hätte aber nicht geöffnet, kann ich ihn als Lügner
enttarnen.
- In der Zentrale laufen viele Daten zusammen. Beispielsweise kann ich leicht sehen, welche Heizungs-Stellantriebe
wie weit geöffnet sind. Das nutzte ich zum Einstellen der Vorlauftemperatur meiner Heizungsanlage abhängig vom
Außenfühler: Weil auch bei -20°C kein Heizkörper weiter als 50% geöffnet war, konnte ich die Vorlauftemperatur
zurücknehmen.
- Im Prinzip könnte ich auch programmieren: Wenn alle Heizkörper-Stellventile geschlossen sind, schalte den
Heizkessel ab. Dafür bräuchte ich nur einen freien Kanal meines Hutschienen-Schaltaktors passend zu verdrahten,
das wäre in 30 min erledigt. Allein: Dafür ist mir das Homematic-System viel zu labil – selbst wenn ich zusätzlich
programmieren würde, dass bei weniger als 10°C im Wohnzimmer die Heizung auf jeden Fall einzuschalten wäre.
Homematic-Installation organisieren
Homematic-Systeme werden recht schnell so komplex, dass man sie regelmäßig überwachen sollte. Da kann man sich von der
Zentrale helfen lassen. Vor allem sollte man die einzelnen Komponenten so gruppieren, dass man zusammengehörige
Informationen auch auf einmal sehen kann. Dafür bietet sich das CCU-Menü Status und Bedienung an.
Hinweis: Die Zentrale sortiert die verschiedenen Listen aphabetisch (genauer: wohn nach den ASCII-Codes der Buchstaben).
Wenn man die Einträge bestimmter Listen in eine definierte Reihenfolge bringen will, sollte man den Namen z.B. eine Ziffer
oder zwei Ziffern (01...99) voranstellen.
Mein primäres Interesse ist die Temperatursteuerung und die will man wohl meist raumweise betrachten. Also nutze ich
vor allem die Seite Status und Bedienung/Räume. Das geht so:
- Unter Einstellungen/Geräte stehen alle an die Zentrale angelernten Komponenten - das dauert bei meiner CCU-1
allerdings etwa 2 min. Wenn man auf einen der Einträge klickt, öffnet sich das Fenster Allgemeine Geräteeinstellungen
für dieses Gerät.
- In diesem Festster kann man mehrere Werte eingeben oder einstellen:
- Unter Name gebe ich den entsprechenden Raum ein und ergänze die Angabe bei Bedarf. Beim Thermometer
ist das überflüssig, aber beim Fenster-Drehgriffkontakt HM-Sec-RHS könnte man schon unterscheiden zwischen
Fenster rechts und Fenster links. Das Voranstellen der Raumbezeichnung hat den Vorteil,
dass die Geräteliste automatisch nach Räumen sortiert wird.
- Für die Option Bedienbar habe ich noch keine Erklärung gefunden. Vermutlich kann man damit die
Eigenschaften des Gerätes im Menübaum Status und Bedienung beeinflussen.
- Sichtbar ermöglicht wohl, eine Komponente aus der Zentralen-Oberfläche auszublenden.
- Protokolliert bestimmt, ob das Gerät unter Status und Bedienung/Systemprotokoll Einträge
erzeugt. Diese Option nutze ich öfter mal - etwa um zu bestimmen, wie schnell sich ein Raum aufheizen lässt
oder um mit dem Bewegungsmelder für das Haustürlicht aufzuzeichnen, wann der Briefträger kommt.
- Fenster mit OK oder Abbrechen beenden.
- Rechts in der Zeile kann man unter Einstellen diverse Parameter für die Komponente einstellen. Hier gebe ich
beispielsweise die Temperaturprofle für die einzelnen Räume ein.
- Dass man in der Liste Einstellungen/Geräte mit den Plus-Zeichen links die
einzelnen Kanäle der Geräte öffnen
kann, hielt ich lange nur für einen überflüssigen Schnörkel. Erst nach langem Probieren erschloss sich mir,
dass man damit ein anderes Fenster Allgemeine Geräteeinstellungen öffnet: Man kann so jeden einzelnen Kanal
benennen, dessen Bezeichung dann auch in den entsprechenden Listet statt der Seriennummer des Gerätes erscheint.
Hier kann man die einzelnen Kanäle bestimmten Räumen und Gewerken zuordnen. Die Raumzuordnung mache ich
gewöhnlich für das ganze Gerät, siehe weiter unten.
Anschließend sollte man die Raumliste einrichten. Das Ergebnis dieser Mühe zeigt sich später unter Status und
Bedienung/Räume.
- Einstellungen/Räume öffnen.
- Rechts unten auf Bearbeiten klicken. Damit lassen sich Räume in die Liste eintragen und ggf. umbenennen.
- Die Raumliste wird alphabetisch sortiert ausgegeben. Das lässt sich nutzen, um mit einem Prefix eine bestimmte
Sortierreihenfolge zu erzwingen. Ich benutze als erste Stelle eine Stockwerksbezeichnung mit Null für das
Erdgeschoss. So ergibt sich die Reihenfolge EG, 1. Stock, 2. Stock und "KE für Keller.
- Auf Neu klicken und in der Spalte Name etwas Sachdienliches eingeben. Für die Spalte Bemerkung
fand ich noch keine sinnvolle Verwendung.
- Am Ende mit Schließen die Raumliste speichern.
- Unter Einstellungen/Räume erscheint jetzt eine Tabelle, in der für jeden der eben angelegten Räume eine
Zeile existiert.
- Auf Kanal hinzufügen klicken. Das öffnet eine Liste aller Kanäle der einzelnen Geräte einzeln. Wer sich
oben die Mühe machte, jeden einzelnen Kanal zu benennen, findet diese Bezeichnungen hier. Würde das Programm als
Voreinstellung der Kanalbezeichnung den Gerätenamen verwenden, könnte man sich hier die Suche über die Excel-Liste
sparen.
- Links in der Liste alle Kanäle markieren, die man unter Status und Bedienung/Räume diesem Raum zuordnen
möchte. Hat man etwa einen Wandthermostaten in einem unbeheizbaren Kellerraum stehen, braucht man hier nur
den Kanal 1 des Thermostaten auswählen.
- Liste mit OK schließen und die übrigen Räume einrichten.
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