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Funkeigenschaften des Homematic-Tür-Fensterkontakt HM-Sec-SC verbessern


Wie ich schon gezeigt habe, haben sich die Entwickler der Homematic-Komponenten nicht viel um die Hochfrequenzeigenschaften geschert. Bei einem Funksystem ist das ein ziemlich kapitaler Fehler, der mich ganz offensichtlich so manchen Tag Fehlersuche kostete. Nur: Ich kann mir helfen, während wohl so manch anderer darauf hin seine sämtlichen Homematic-Komponenten frustiert und wütend ins Eck geworfen hat. Für die folgende Umbauanleitung erhielt ich bereits diverse Dank-Mails.

Wenn ich da mal auf Basis meiner Industrieerfahrung spekuliere: Die Funkmodule wurden einmal von einem Spezialisten entwickelt. Anschließend glaubte man, ohne Hochfrequenz-Wissen auskommen zu kommen. Als Funkamateur meine ich aber: Das sieht doch ein Blinder mit dem Krückstock, dass das nix taugt!. So ist das auf jeden Fall in der Homematic-Zentralle CCU.

Beim Tür-Fensterkontakt HM-Sec-SC kann man noch argumentieren, dass das Modul ja so klein sei. Mit etwas Nachdenken hätte man die Mechanik aber so gestalten können, dass die folgende Modifikation leicht möglich wäre:

Homematic Tuer-Fensterkontakt HM-Sec-SC offen Homematic Tuer-Fensterkontakt HM-Sec-SC modofiziert
  • Öffnet man den Tür-Fensterkontakt, entdeckt man im Batteriefach zwei Drähte: Der rote ist der Batterieanschluss, der schwarze ist die Antenne. So ist die Antenne optimal abgeschirmt.
  • Befreit man die Antenne, so verbessern sich die Funkeigenschaften drastisch. Die funktechnisch optimale Lösung wäre, in die Stirnfläche des Gehäuses ein kleines Loch zu bohren und die Antenne so weit irgend möglich vom Rest zu entfernen. Ich habe die Lösung gewählt, in die Seite des Gehäuses eine kleine Kerbe zu feilen und die Antenne so ins Freie zu führen. Man sollte sich aber vorher überlegen, auf welcher Seite man die Kerbe feilt. Sonst ist auf einmal der Magnet des Gegenstücks im Weg :-(

FAQ Homematic-Fensterkontakt HM-Sec-SC

Warum hält das doppelseitige Klebeband unter dem Fensterkontakt nicht?

Ich bin schätzungsweise nicht der einzige, der seine Magnete für den Tür-Fensterkontakt HM-Sec-SC schon mehrfach festgeklebt hat und das Teil immer wieder in der Hand hatte. Die Ursache findet man heraus, wenn man sich das Teil ganz genau ansieht und etwas nachdenkt:

  • Der Magnet zieht den Tür-Fensterkontakt relativ stark an – da ist wohl die Weißblechhaube des Funkmoduls schuld. Die Klebestellen werden also ständig auf Zug beansprucht, was schon problematisch ist.
  • Warum gibt aber immer die Klebestelle am Magneten nach und nicht die des Tür-Fensterkontakts? Das erkennt man nur, wenn man ganz aufmerksam mit der Fingerspitze über die Unterseite der Magneteinheit fährt: Der Magnethalter versinkt vollständig in seiner Haube.

Wenn man das doppelseitige Klebeband so aufklebt, dass das Klebeband die Haube berührt, passiert mindestens einer von zwei Effekten:

  • Das Klebeband liegt nur dort auf Fensterrahmen oder Tür auf, wo es seinerseits auf der Haube aufliegt. Das ist eine verdammt kleine Fläche.
  • Wenn das Klebeband gleichzeitig auf der Unterseite des Magnethalters und auf dem Fensterrahmen aufliegt, stehen die Klebestellen zusätzlich unter Zug: Die Verriegelung von Magnethalter und Haube zerrt daran.

Dem begegne ich so, dass ich das doppelseitige Klebeband sorgfältig nur auf den Boden des Magnethalters aufklebe und zwei Schichten Klebeband benutze.

Warum funktioniert der Homematic-Fensterkontakt HM-Sec-SC nicht auf Metalltüren?

Das ist mal wieder einer der Punkte, die mich verzweifeln lassen: Wie kann man so einen Scheiss konstruieren? Der Sensor des Fensterkontaktes ist ein Reedkontakt – das lange, dünne, schwarze Teil, das man durch den Schlitz auf der Unterseite des Gehäuses oder oben in den Bildern rechts sieht. Montiert man den Homematic-Fensterkontakt HM-Sec-SC auf eine Metalltür, ist der Reedkontakt optimal magnetisch abgeschirmt: Von unten durch die Metalltür, von oben durch das Abschirmblech des Funkmoduls. Da geht dann nix mehr!

Lösung:

  1. Gehäuse aufschrauben.
  2. Reedkontakt beidseitig ablöten.
  3. Reedkontakt auf der anderen Platinenseite seitlich an den Kontakt für den Minus-Pol der Batterie anlöten. Die Seite ergibt sich aus dem Lichtleiter im Gehäuse. Mitte geht nicht, weil da später wieder die Schraube ist.
  4. An den zweiten Anschluss des Reedkontakts ein Stück dünnen, isolierten Draht anlöten – 0,1 mm dicker Kupferlackdraht ist gut geeignet.
  5. Anderes Ende des Drahtes an der Schmalseite der Platine da anlöten, wo der Reedkontakt ursprünglich angelötet war.
  6. Den frei-schwebenden Anschluss des Reedkontaktes isolieren, z.B. mit einem Flecken Isolierband.
  7. Prüfen, dass man an der letzten Lötstelle keinen Kurzschluss nach Masse (Minuspol der Batterie) produziert hat.
  8. Platine wieder ins Gehäuse einlegen. Dabei vor allem auf die Führung des roten Drahtes achten.
  9. Provisorisch die Batterien einlegen und mit einem Dauermagneten prüfen, ob alles funktioniert.
  10. Batterien wieder raus und zusammenschrauben.
  11. Batterien wieder rein und nochmal prüfen.
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Alexander von Obert * http://www.techwriter.de/beispiel/funkeig0.htm
Letzte Änderung: 16.10.13 (Abschnitt 'Reedkontakt' hinzugefügt)


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