Man kann aus Ökostrom auch Ökogas machen und statt neuer Hochspannungsleitungen das bestehende
Gaspipeline-Netz benutzen
Ja – aber: Dabei gehen mehr als zwei Drittel der Energie verloren[26]. Eine elektrische Lösung mit
Pumpspeicherwerken
hat den doppelten Wirkungsgrad. Wirtschaftlich wäre die Stromvergasung wohl nur in einer Kombination aus
CCS-Kohlekraftwerk als CO2-Quelle und einem Atomkraftwerk als Energiequelle – eine ziemlich perverse Idee.
(Nicht nur) Greenpeace Energy will den Weg der Stromvergasung gehen. Ich sehe das als die letzte Hoffnung für den Windstrom,
der wegen der überlasteten Stromnetze in Norddeutschland erst gar nicht produziert wird. Nur unter solchen
Grenzkosten-Kalkulationen bleibt da finanziell überhaupt etwas übrig. Das Konzept ist natürlich auf den ersten
Blick sexy, weil die vorhandene Gas-Infrastruktur wohl noch einiges an Übertragungskapazität frei hat.
Gaspipelines sind praktisch nur an ihren grellroten Trassenmarkierungen zu erkennen. Gasleitungen werden auch intensiv
als Gasspeicher benutzt und schließlich gibt es auch einiges an Speicherkapazität in Kavernen.
Es gibt aber eine Alternative: Man erzeugt das Öko-Gas in Biogasanlagen. Es gibt Möglichkeiten, das Biogas
so aufzubereiten, dass es dem Erdgas beigemischt werden kann [12]. Aber auf dem flachen
Land kann man nur ausnahmsweise auf vorhandene Gas-Infrastruktur zurückgreifen, so dass die Verstromung mit ihrer
Wärmeverschwendung wohl häufig alternativlos ist. Eines geht aber auf
jeden Fall: Biogas-Anlagen lassen sich relativ leicht regeln und können so zur Regelleistung beitragen,
also plötzliche Bedarfsschwankungen abfedern.
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