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USB-Memory-Stick (USB-Speichermodul) FAQ - Teil 3: Betriebssysteme und USB-Memory-Stick


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USB-Memory-Stick: 128 MB Speicher, kleiner als eine Streichholzschachtel

Das Flash-Speichermodul mit USB-Anschluß hat seinen Siegeszug angetreten. Die Technik ist noch so neu, daß zahlreiche Fragen immer wieder gestellt werden. Hier finden Sie die wichtigsten Antworten.

Inhalt

 

Woher bekomme ich Treiber für meinen USB-Stick?

In den meisten Fällen werden Sie keinen Treiber brauchen, denn ab Windows ME und 2000 werden USB-Sticks per plug & play als Wechselmedien erkannt.

  • Vermutlich ist es sinnvoll, sich vor dem ersten Stecken eines Memory-Sticks als Administrator anzumelden, siehe Wer-weiss-was.
  • Wenn Windows 2000/XP einen Treiber verlangen, kann das an einer früher installierten, falschen, Treibersignatur liegen. Die kann löschen, indem man
    • unter Windows XP die Datei infcache.1 auf dem Systemlaufwerk löscht,
    • unter Windows 2000 mit Regedit den Schlüssel infcache.1 löscht.
    Im ersten Fall sucht man mit dem Explorer, im zweiten Fall mit Regedit. Siehe FAQ auf der CNmemory-Website.
  • Neuere Linux-Kernels dürften einen USB-Stick ebenfalls automatisch erkennen.
  • Anders sieht das in drei Fällen aus:
    • USB-Massenspeicher mit Zusatzfunktionen, von der Digitalkamera bis zum MP3-Player, verlassen sich oft nicht auf die Standardtreiber von Windows. So wollen die Hersteller wohl Zusatzfunktionen verwirklichen, die der Standardtreiber nicht unterstützt – z.B. eine Webcam-Funktion oder die Fernsteuerung des MP3-Players.
    • Windows 98SE enthält keine passenden Treiber. Das Betriebssystem unterstützt zwar die USB-Protokolle, aber nicht die für Massenspeicher nötigen Funktionen.
    • Windows NT 4.0 bekam von Microsoft keinerlei USB-Infrastruktur mit. Es gibt aber Treiber aus anderen Quellen, siehe unten.
  • Für die 16-bit-Betriebssysteme liefern die Hersteller der USB-Sticks wohl meist Treiber mit. Ich habe aber keine Ahnung, ob die von Microsoft stammen, oder von den Herstellern selber gestrickt werden. Jedenfalls funktioniert der Treiber meines Pearl-Memory-Sticks auch mit meiner Digitalkamera. Problematisch ist meist die Installation des Treibers.

USB-Stick-Treiber für Windows NT 4:

  • Woodhead USB-Treiber (herzlichen Dank an Erich Pfaffinger für diesen Hinweis)
  • Digi.com (Achtung, startet direkt den FTP-Download) (herzlichen Dank an Bernhard Kistinger für diesen Hinweis)

USB-Stick-Treiber für Windows 95B und Windows 98

Wie installiere ich einen anderen Treiber für meinen USB-Stick?

Beim ersten Einstecken eines USB-Gerätes versucht Windows, einen passenden Treiber zu installieren. Das ist manchmal nicht der richtige und fortan lässt sich das Gerät an diesem Rechner nicht nutzen. Deshalb schreiben viele Installationsprogramme auch vor, erst die Software samt Treiber zu installieren, ehe man das USB-Gerät erstmals einsteckt. Bei Memorysticks passiert das selten. aber wenn der USB-Stick spezielle Eigenschaften hat, nutzt der Standardtreiber wenig.

Abhilfe schafft das kostenlose Programm USBDeview. Damit bekommt man den Treiber wieder los.

Wie kann ich vom USB-Stick booten?

Die Probleme auf diesem Gebiet gehen eindeutig zurück. Aber nach wie vor gilt: Bei manchen Kombinationen von Hauptplatine und USB-Stick funktioniert es, bei anderen nicht. Generell sollte man für diese Versuche einen USB-Stick ohne irgendwelche Zusatzeinrichtungen benutzen. Um einen USB-Stick bootfähig zu machen, muss man tief in seine Datenorganisation eingreifen, ihn womöglich neu formatieren. Womöglich scheitert das an den Zusatzeinrichtungen oder die Zusatzeinrichtungen, vom MP3-Player bis zum Fingerabdruck-Sensor werden dabei unbrauchbar.

Vielleicht hilft ein BIOS-Update weiter, suchen Sie auf der Website des Hauptplatinen-Herstellers (nicht des BIOS-Herstellers). Nach Tests der Zeitschrift PC Welt [8] kann man auch von manchem Memory-Stick booten, dessen Hersteller das Gegenteil behauptet. Verständlich, so geht er entsprechenden Mängelrügen aus dem Weg. Es gibt sogar Fälle, wo man mit dem einen BIOS den USB-Stick bootfähig machen, aber nur mit dem anderen dann von Stick booten kann [21].

Wichtig ist, welche grundsätzliche Datenträger-Organisation das BIOS beim Booten erwartet. Hier gibt es die Möglichkeiten "Festplatte" (mit Partitionstabelle) oder "Superfloppy" (ohne Partitionstabelle). Die Windows-Bordmittel und die wohl die meisten anderen Formatierprogramme erzeugen "Festplatte".

Auch sollte man die optimalen Voraussetzungen am Rechner schaffen ([23]):

  • Zum Booten den USB-Stick direkt am Rechner anschließen, nicht hinter einem Hub.
  • Ggf. alle entbehrlichen USB-Geräte abziehen.
  • Im BIOS die Bootreihenfolge sinnvoll einstellen.
  • USB-Emulation im BIOS aktivieren. Die entsprechende Option heißt häufig "USB Legacy" und stellt vordergründig USB-Tastatur und -Maus an emulierten PS/2-Anschlüssen zur Verfügung.

So wird ein USB-Memory-Stick bootfähig:

Eine Alternative zur folgenden Anleitung bietet laut Hersteller BootDisk2BootStick. Laut einem Erfahrungsbericht, der mich erreichte, funktioniert es.

  • Rufus versieht einen geeigneten USB-Stick mit einem Boot-Loader und übernimmt die zu startenden Betriebssysteme direkt aus ISO-Dateien, also CD/DVD-Abbildern [33].
  • Aus einer Anleitung, die ich in [2] fand – falls man keine Bootdisketten erstellen kann oder will, kann man sie auch aus dem Internet beziehen oder aus FreeDOS extrahieren:
    1. Diskette ins Laufwerk einsetzen. Achtung, der Inhalt geht verloren!
    2. Im Explorer das Kontextmenü für das Diskettenlaufwerk öffnen
    3. "Formatieren", "MS-DOS-Startdiskette erstellen", "Starten"
    4. Bootsektor mit MKBT auslesen (im DOS-Fenster: mkbt -c a: bootsect.bin)
    5. Memory-Stick formatieren – die Redaktion empfiehlt das Programm des Stick-Herstellers.
    6. Bootsektor auf den USB-Stick kopieren: mkbt -x bootsect.bin E:
      (E: durch den Laufwerksbuchstaben des USB-Stick ersetzen und Fehlermeldung vonwegen Filesystem ignorieren.)
    7. Alle Dateien der Bootdiskette auf den USB-Stick kopieren.
  • Die Primitivmethode für Windows 98SE:
    1. Memory-Stick vollständig formatieren.
    2. Systemdateien kopieren – entweder mit dem Formatieren-Fenster oder von der MS-DOS-Eingabeaufforderung aus: Mit C: zum Bootlaufwerk wechseln und mit sys G: die Systemdateien kopieren (wenn der Memory-Stick als Laufwerk G: eingebunden ist). Heute muß man das wieder dazu sagen: Jedes der beiden Kommandos muß mit der Eingabe-Taste abgeschlossen werden, das Fenster läßt sich mit dem Kommando exit schließen.
  • [13] empfiehlt das HP USB Storage Format Tool (nicht mehr auf der HP-Website verfügbar).
  • Wer englisch lesen kann, dem sei Martin List-Petersens "Bootable USB Keys" empfohlen.

Wie kann ich Linux vom USB-Stick booten?

Manche Linux-Distributionen, beispielsweise Ubuntu 8.10 und OpenSuse 11.1, bieten die Installation auf einem USB-Stick direkt an, z.B. aus der Live-CD heraus oder im Rahmen der normalen Installationsroutine [27], [28].

Viele Linux-Dirtributionen kann man mit UNetbootin bootfähig auf einen USB-Stick installieren. Unetbootin läuft auch unter Windows und kann sowohl ISO-Dateien nutzen als auch die entsprechenden Distribution direkt aus dem Internet laden. [31]

Weitere Hiweise zur Linux-Installation auf USB-Stick enthält [19].

Wie kann ich Windows XP vom USB-Stick booten?

Für den Normalbetrieb sollte man Windows XP besser auf der Platte installieren. Aber für manche Wartungsarbeiten braucht man eine andere Windows-Installation. Auf Basis von BartPE klappt das mittlerweile recht gut.

  • Wenn es nur darum geht, im Notfall auf eine nicht mehr startende Windows-Installation zugreifen zu können, hilft so manche Linux-Live-CD weiter. Zugriff auf das Dateisystem NTFS, auch schreibend, ist kein Thema mehr. Auch gibt es spezielle Versionen mit einem Virenscanner für Windows-Viren, die sich über den ADSL-Router die aktuellen Signaturen holen und dann in aller Ruhe das System entwanzen können. Damit bekommt man auch die härteren Fälle in den Griff, wo sich zwei Virenprogramme gegenseitig überwachen und sich gegenseitig immer wieder neu erzeugen, wenn man das eine der Programme löscht. Auch Rootkits, die sich aktiv hinter Betriebssystemschnittstellen verstecken, sind so leicht zu finden.
  • Wenn der Linux-Weg nicht funktioniert, hilft BartPE weiter – vorzugsweise von einer CD aus. Mit Boot BartPE From USB lässt sich BartPE auch auf einem USB-Stick bootfähig installieren. [25]
  • Wenn eine normale XP-Installation auf den USB-Stick soll, dann geht das grundsätzlich auch [18]. Aber:
    • Die Installationsanpassung ist ein ziemliches Gewürge durch die Registry.
    • Jede Windows-Installation ist in hohem Maße hardware-spezifisch. Wenn die Windows-Installation z.B. auf einem Intel-System erstellt wurde, wird sie auf einem AMD-Rechner nicht laufen, weil die Treiber für die Stromsparmodi inkompatibel sind.

Techrepublic bietet eine Anleitung zum Download an (kostenlose Anmeldung erforderlich, englisch).

Wie kann ich meine Windows-Installation auf einem USB-Stick mitnehmen?

Mittlerweile gibt es Virtualisierungssoftware, die nicht mehr auf einem System installiert werden muss, z.B. Portable Virtual Box. Für Windows 7 muss der USB-Stick bzw. die externe Festplatte mindestens 8 GB Kapazität haben – heute keine wirklich hohe Hürde mehr. In der so verfügbaren virtuellen Maschine kann man dann Windows gnz normal installieren – und die fertige Installation in die Hosentasche stecken [32].

Auf jedem beliebigen Windows-Rechner kann man dann Portable Virtual Box starten und seine eigene Arbeitsumgebung nutzen. Zwei Einschränkungen gibt es dabei:

  • Der Gastrechner sollte genug RAM haben, schließlich liegen dann zwei Betriebssysteme samt allen Applikationen parallel im Speicher. Und:
  • Für die meisten Windows-Versionen erlaubt Microsoft pro Lizenz-Key nur eine einzige lauffähige Installation. Für die virtuelle Maschine ist alsi vermutlich eine neue WIndows-Lizenz fällig, was Microsoft über die Freischaltungsfunktion auch prüfen kann.

Wie kann ich Windows 7 vom USB-Stick booten?

Hier hilft das Werkzeug Winbuilder. Ein mindestens 2 GB großer USB-Stick sollte heute kein Hindernis mehr sein.

Wer seine komplette Arbeitsumbegung auf einem USB-Stick mitnehmen will, hat einmal die Lizenzprobleme, die oben beim Virtualisieren beschrieben sind. Zudem muss man bei jeder neuen Hardware mit einer Zwangsaktivierung rechnen und da spielt Microsoft nur begrenzt mit. [37] beschreibt einen Weg ausführlich und empfiehlt einen mindestens 16 GB großen, möglichst schnellen USB-Stick.

Wie kann ich Windows 8 vom USB-Stick booten?

Die gute Nachricht: Microsoft unterstützt das endlich. Die schlechte Nachricht: Das geht nur bei Windows 8 Enterprise - der Suchbegriff dafür ist Windows to go. Noch ein Problem: Das BIOS darf den USB-Datenträter nicht als Wechsellaufwerk erkennen. Das schließt im Normalfall USB-Sticks aus und zwingt zum Einsatz einer externen Festplatte. [34]

Ansonsten gilt das Gleiche wie oben für Windows 7 beschrieben. [37] und [38] beschreiben ausführlich Wege. Microsoft empfiehlt einen mindestens 32 GB großen USB-Stick mit USB-3-Schnittstelle, gibt dafür aber ausdrücklich nur bestimmte USB3-Geräte frei – aus gutem Grund: Das Booten von USB3-Geräten ist immer noch höchst problematisch.

Wie mache ich aus einer bootfähigen Installations-CD/DVD einen bootfähigen Installations-Stick?

Optische Laufwerke sind nicht mehr selbstverständlich; außerdem sind sie langsam. Dafür kosten USB-Sticks mittlerweile weniger als 1 EUR/GB. Also ist es mittlerweile sinnvoll, ein Betriebssystem vom USB-Stick zu installieren.

Unter Windows geht man dafür so vor [39]:

  1. Einen hinreichend großen USB-Stick bereitstellen; die gesamte Installations-CD oder DVD muss draufpassen.
  2. Ggf. die Daten von USB-Stick sichern, er wird gleich gelöscht.
  3. Mit <Windows>-R ein Kommandozeilen-Fenster offnen.
  4. Mit "diskpart<Return>" das Partitionswerkzeug starten. Früher hieß das mal "fdisk".
  5. Mit "list disk<Return>" die angeschlossenen Laufwerke anzeigen.
  6. Den USB-Stick identifizieren. Dafür eignet sich z.B. die angezeigte Kapazität.
  7. Die Laufwerksnummer des USB-Sticks am besten aufschrieben. Erwischt man im Folgenden das Bootlaufwerk, hat der Rechner in Kürze eine vollständig leere Festplatte!
  8. Mit "select disk <Laufwerksnummer><Return>" den USB-Stick auswählen.
  9. Mit "clean<Return>" den USB-Stick löschen.
  10. Mit "create partition primary<Return>" eine primäre Partition anlegen.
  11. Mit "active<Return>" die Partition aktivieren, d.h. bootbar machen.
  12. Mit "assign E:<Return>" dem USB-Stick den Laufwerksbuchstaben E: zuweisen (oder einen anderen freien Buchstaben nutzen).
  13. Wenn der USB-Stick auch im UEFI-Betrieb bootfähig sein soll: USB-Stick mit FAT32 formatieren.
  14. Mit "exit<Return>" Diskpart beenden.
  15. Jetzt mit dem Explorer den Inhalt der Installations-CD/DVD auf den USB-Stick kopieren – fertig!

Wie kann ich mehrere Betriebssysteme von einem USB-Stick aus installieren?

Die Kapazität der USB-Sticks ist mittlerweile so groß, dass mehr als nur ein Mini-Linux darauf passt. Mittlerweile lassen sich sogar mehrere Betriebssysteme auf einem Stick installieren ("Multiboot"). Es gibt durchaus sinnvolle Anwendungsfälle dafür.

Kern der Lösung ist ein Boot-Manager. Der Rechner startet zunächst den Boot-Manager. Der fragt dann das gewünschte Betriebssystem ab und startet es.

Ein Leser dieses FAQ empfiehlt zum Einrichten von Multiboot-Medien SARDU (für den privaten Gebrauch kostenlos).

Die folgende Lösung stammt aus [30]. Wem die folgende Bescheibung zu kanpp ist, sollte das Projekt so besser nicht anpacken:

  1. Hinreichend großen USB-Memorystick mit FAT32 formatieren.
  2. Bootmanager Grub4DOS herunterladen.
  3. Den Grub-Installer herunterladen.
  4. Mit dem Kommandozeilen-Programm diskpart die interne Festplattennummer des USB-Sticks feststellen: list disk.
  5. Grub-Installer starten.
  6. "Device Name"/Option "Disk" aktivieren.
  7. USB-Stick anhand der oben ermittelten Festplattennummer auswählen.
  8. Auf "Install" klicken.
  9. Alle Grub-Dateien ins Wurzelverzeichnis des USB-Sticks kopieren. Die wirklich wichtigen Dateien: grldr und menu-lst
  10. ISO-Dateien der diversen Betriebssysteme auf den USB-Stick kopieren.
  11. Datei menu.lst nach Grub-Anleitung anpassen.

Wie installiere ich Windows auf einem Rechner ohne optisches Laufwerk?

Ich will Windows auf einem Notebook ohne DVD-Laufwerk installieren. Kann ich das mit einem USB-Stick machen?

Dafür gibt es von Microsoft das Windows 7 USB/DVD Download Tool bzw. den Download-Assistenten für Windows 8.

Wie installiere ich Linux auf einem Rechner ohne optisches Laufwerk?

Manche Rechner, vor allem Netbooks, haben kein optisches Laufwerk mehr. Trotzdem möchte man hier manchmal ein Betriebssystem installieren – nicht nur Windows :-) Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Die einfachste Möglichkeit ist natürlich ein externer DVD-Brenner mit USB-Anschluss. Dann muss man dem BIOS nur noch beibringen, erst von einem externen USB-Gerät zu booten und dann von der internen Festplatte. So ein Gerät kostet vielleicht 60 EUR und ist auch für andere Zwecke hilfreich – etwa für die Datensicherung. Wem die folgende Beschreibung zu kryptisch ist, sollte dieses Geld wirklich investieren...
  • Wenn das Netbook auf üblichen Wegen Zugang zum Internet hat und man wenigstens vorübergehend einen USB-Stick und Zugriff auf einen Linux-Rechner mit USB-Anschluss hat, dann hilft http://boot.kernel.org/ weiter. Hier wird nur ein Mini-Linux vom USB-Stick geladen und der Rest komt dann direkt aus dem Internet.
  • Mit einem Bootmanager wie Grub4DOS kann man auf einem USB-Stick sogar mehrere Betriebssysteme zum Booten bereit halten, siehe oben.

Welches Dateisystem soll ich auf meinen USB-Stick benutzen?

Je nach Anwendung gibt es dafür drei Möglichkeiten [36]

  • Die meisten USB-Sticks werden mit dem alt hergebrachten FAT32 ausgeliefert. Damit kommen fast alle Geräte klar, die mit USB-Speichern arbeiten können. Das größte Problem: FAT32 kommt nur mit Dateigrößen bis 4 GB klar – Videoaufzeichnungen sprengen diese Grenze schnell. Größere Dateien lösen zumindest unter Windows, eine Fehlermeldung aus, es sei kein Platz mehr auf dem Datenträger – obwohl noch diverse GB mehr frei sind. Auch wer einen ganz neuen Rechner mit UEFI (statt BIOS) vom USB-Stick booten will, braucht etwas anderes als FA32.
  • Die 4-GB-Grenze sprengt exFAT, mit dem aber außerhalb der Windows-Welt nur wenige Geräte etwas anfangen können.
  • Die dritte Alternative ist NTFS, also das übliche Windows-Betriebssystem. Sehr viele Geräte können zumindest von einem NTFS-Datenträger lesen, sehr viele aber auch schreiben.

Wie kann ich einen USB-Stick partitionieren?

Die Kurzantwort: Im Prinzip überhaupt nicht. Aber...

Das Vorwort...

Windows unterscheidet, anders als Linux, zwischen lohalen Datenträgern und Wechseldatenträgern. USB-Sticks werden in aller Regel als Wechseldatenträger erkannt, was durchaus sinnvoll ist: Viele Benutzer haben noch nie davon gehört, dass man externe Datenträger erst abmelden und dann abziehen sollte.

Deshalb schreibt Windows bei USB-Sticks immer alle Informationen sofort auf das Medium, auch wenn das häufig sehr viel Zeit kostet: Erst liest Windows die Verwaltungsinformation - die landet im Lese-Puffer. Wenn Windows jetzt aber auf einen USB-Stick schreibt, müssen ständig die Datenbestände zu einander passend gehalten werden. Sobald also eine Datei auf den USB-Stick geschrieben wurde, muss auch die Verwaltungsinformation dazu aktualisiert werden. Dieses Verhalten bremst vor allem dann, wenn man viele kleine Dateien schreiben will. Wer hier sparen will, kann im Explorer über das Kontextmenü unter Hardware die Option Schnelles Entfernen deaktivieren. Wer die mit dieser Beschreibung nicht findet, sollte besser die Finger davon lassen.

Im Gegensatz dazu puffert Windows Informationen für lokale Datenträger grundsätzlich erst mal im RAM und schreibt sie dann in möglichst großen Stücken auf den Datenträger. Zieht man den Datenträger dann zu früh ab, sind die Daten auf dem Datenträger unstimmig oder schlicht falsch - Daten gehen verloren.

...und hier des Pudels Kern!

Man kann einen USB-Stick aber auch als lokalen Datenträger anmelden, wenn der Gerätetreiber mitspielt [35]. Das schaltet dann nicht nur den Schreibcache ein, sondern ermöglicht auch das Partitionieren eines USB-Sticks - der taucht dann als zwei oder mehr Laufwerke auf. Das lässt sich beispielsweise nutzen, um Daten zu verstecken, denn andere Rechner werden den USB-Stick als Wechseldatenträger erkennen und nur die erste Partition sichtbar machen.

Dafür muss man in Windows nur ein einziges Bit in den Verwaltungsdaten für den Datenträger ändern. Es gibt USB-Stick-Treiber, die das unterstützen, z.B. http://www.wintotal.de/server/tipps/xpfildrvr1224_320.zip:

  • Laden Sie das Zip-Archiv herunter und packen Sie es in ein leeres Verzeichnis aus.
  • Öffnen Sie die Datei cfadisk.inf mit einem Texteditor.
  • Fügen Sie nach der Zeile [cfadisk_device] die folgende Zeile ein:
    %Microdrive_devdesc% = cfadisk_install,USBSTOR\GenDisk
  • Speichern Sie die Datei.
  • Öffnen Sie den Gerätemanager, z.B. mit der Tastenkombination [Windows-Pause].
  • Öffnen Sie das Kontextmenü für den USB-Stick.
  • Öffnen Sie Treiber/Aktualisieren....
  • Hindern Sie Windows daran, selbst nach einem Treiber zu suchen und wählen Sie Software von einer Liste oder einer bestimmten Quelle installieren.
  • Wählen Sie im folgenden Dialog die oben bearbeitete Datei aus.
  • Installieren sie diesen Treiber. Dabei müssen Sie Fehlermeldungen wegklicken, weil der Treiber nicht signiert ist.

Jetzt spricht Windows den USB-Stick als lokalen Datenträger an, wodurch z.B. auch das Partitionieren möglich wird. Soll der USB-Stick wieder normal angesprochen werden, müssen Sie den Treiber über den Gerätemanager wieder deinstallieren.

Literatur und Links

[2] Kniffler, Annette: Booten vom USB-Stick: So klappt's.
In: PC-Welt 6/2003, S. 124
[6] Benz, Benjamin: Siletium! Lautloser Streaming-Client im Selbstbau
In: c't 25/03, S. 116ff (Soft-Link 0325116)
[8] Uwe Sieber: Tips zu USB-Sticks
[13] Kunze, Andreas: Neue BIOS-Funktionen
In: PC Professionell 11/2005, S. 180ff
[18] Vahldiek, Axel: XP-Stick. Windows XP von USB-Laufwerken booten
In: c't 2/06, S. 188f
[19] Butscheidt, Bernd: Linux für unterwegs. Knoppix & Co auf dem USB-Stick nutzen
In: c't 3/06, S. 212ff
[20] Masiero, Manuel: Praxis – Booten vom USB-Stick
In: PC Professionell 9/05, S. 111ff
[21] Bernd Pfaffl: Konkurrenz zur Diskette
"USB-Sticks sind nicht nur klein und praktisch. Mit dem richtigen Stick können Sie sogar Ihren Rechner booten. Wie es geht, erfahren Sie in diesem Workshop"
[22] Heise Online, 31.08.07: Mini-Solid-State-Disks speichern 8 GByte
Sandisk und Intel arbeiten daran, USB-Flashspeichermodule auch zum Booten von Windows verwendbar zu machen. Dazu sollen auch spezielle Speichercontroller beitragen, die Schreibzugriffe möglichst gleichmäßig über den ganzen Speicher verteilen und so dem Ausfall einzelner Flash-Zellen wegen zu häufiger Schreibzugriffe vorbeugen.
[23] Hotline: Booten von USB-Speichermedien
In: c't 15/07, S. 163
[24] Hotline: Vista via USB-Stick installieren
In: c't 10/08, S. 186f
[25] Kaden, Jan: PC-Feuerwehr – USB-Notfall-Stick
In: PC-Magazin 1/08, S. 158ff
[26] Vahldiek, Axel: Setup-Stick. Windows XP auf Netbooks installieren
In: c't 22/08, S. 202ff (Soft-Link 0822202
[27] Didrich, Oliver: Ubuntu 8.10: Ein erster Blick auf den furchtlosen Steinbock
http://www.heise.de/open/Ubuntu-8-10-Ein-erster-Blick-auf-den-furchtlosen-Steinbock--/artikel/118159
[28] Müller, Andrea; Dölle, Mirko: Pflicht und Kür. Fedora 10, OpenSuse 11.1 und Ubuntu 8.10 im Test
In: c't 4/09, S. 110ff
[29] Vahldiek, Axel: Vista Extern. Windows Vista von USB-Festplatte booten
In: c't 3/09, S. 180 ff
[30] Joos, Thomas: Multiboot mit USB-Stick einrichten
In: PC-Magazin 8/2010, S. 30f
[31] Schmidt, Jürgen: Großreinemachen. Virenjagd mit bootfähigem Desinfec't
In: c't 8/11, S. 128ff
[32] Fischer, Andreas Th.: Windows portabel. Nehmen Sie Ihren Windows-PC auf dem USB-Stick mit. Er startet überall per Doppelklick in einem Fenster – booten ist nicht notwendig.
In: com! Das Computer-Magazin 11/2011, S. 88ff
[33] Linux-Live-CD für den USB-Stick (Kurzvorstellung Rufus 1.1.7)
In: PC-Magazin 8/2012, S. 61
[34] Vahldiek, Axel: Frisch verfugt. Das fertige Windows 8 in der Praxis
In: c't 19/12, S. 96ff
[35] Dumont, Andreas: USB-Stick als Festplatte
In: Online PC 12/2012, S. 30f
[36] Benz, Benjamin: Dateisystem für USB-Stick
In: c't 3/13, S. 148 (Hotline)
[37] Kaden, Jan: Windows to go!!! - portable Apps
In: PC Magazin 4/2013, S. 22ff (beschreibt Wege, wie man Windows 7 oder Windows 8 auf einen USB-Stick installiert).
[38] Born, Günter; Valdiek, Axel: Zum Andocken: Windows 8 auf USB-Laufwerken installieren
In: c't 12/13, S. 160ff (Beschreibt drei Wege, wie man Win8 auf einem USB-Medium installieren kann.)
[39] Vahldieck, Axel: Ein Stick für alle Fälle. Windows von einem USB-Stick installieren
In: c't 25/13, S. 196f (Der Artikel beschreibt auch, wie man gleich mehrere Installations-DVDs auf den USB-Stick packt und dann eines der Betriebssystemen installiert.)
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Alexander von Obert * http://www.techwriter.de/thema/usb-mem1.htm
Letzte Änderung: 06.08.14 ('Anderer Treiber' eingefügt)


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