Als Franke werde ich mich über Münchner Bier offentlich nicht groß äußern –
vielleicht wird's jetzt besser, nachdem Belgier einen wesentlichen Teil der
Brauereien übernommen haben. Trotzdem empfehle ich die Brauereigaststätte des
Augustinerbräu – der Räumlichkeiten, des Essens und des Preisniveaus wegen.
Die Augustiner Bräustuben liegen abseits der ausgetretenen Touristenpfade –
allerdings nur ganz knapp: Wer von der S-Bahn-Station Hackerbrücke zum Oktoberfest
pilgert, stößt zwangsweise auf den Anfang der Landsberger Straße. Die paar Meter
nach rechts lohnen, denn das Essen ist dort besser und deutlich billiger als
das typische Brathuhn auf der Wies'n.
Natürlich ist die Brauereigaststätte einer Großbrauerei eine
Massenabfütterungsanstalt, ausgelegt auf großen Durchsatz. Aber in der Küche
sind engagierte Profis am Werk, was sich z.B. am frisch geriebenen Kren
auf dem Tafelspitz zeigt.
Der große Saal mit den langen Bierbänken hat durchaus kommunikative Aspekte. Man
findet wohl mehr Einheimische hier als rings um den Marienplatz in Donisl & Co.
Absolut einmalig ist aber die Sichtscheibe zum Stall der Brauereirösser:
Wenigstens während der Wies'n stehen sie hier – acht riesige, schwarze, glänzend
gestriegelte Kaltblüter.
Augustiner Bräustuben
Landsberger Str. 19
80339 München
Tel. 089/50 70 47
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