Elektronische Dokumente im aktuellen
Sinn gibt es erst,
seit auch preiswerte Rechner deutlich mehr als nur Text darstellen können.
Bis dahin unterschied sich die Ausgabe am Bildschirm
von einer mit der Schreibmaschine geschrieben Seite vorzugsweise dadurch,
daß sie schlechter zu lesen war.
Die Revolution begann erst nach 1990, als MS-Windows 3.0
und der Macintosh die Schreibtische und so manche anderen Orte eroberten.
Heute benutzen Millionen täglich Webseiten oder
Software-Dokumentation am Bildschirm.
Hier ist ein Medium entstanden, das wohl ähnlich revolutionär wirken wird
wie die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern vor 500 Jahren.
Nirgendwo sind die Grenzen zwischen Produkt und Benutzerinstruktion
so fließend wie bei Programmen oder Online-Informationen.
So manche Firma bindet den Technischen Redakteur schon sehr früh ein,
wenn z.B. eine
Programmoberfläche zu entwerfen ist.
Während die Entwickler ihr Werk zwangsweise von innen sehen,
kann sich der Technische Redakteur davon lösen und sich als erster vorstellen,
wie später der Benutzer an das Produkt herangehen
und das Produkt zum Lösen seiner Aufgaben einsetzen wird.
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